Wartung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen

Wartung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) – Sicherheit durch regelmäßige Kontrolle
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sind essenzielle Bestandteile des vorbeugenden Brandschutzes. Im Ernstfall ermöglichen sie die gezielte Ableitung von Rauch und Hitze aus Gebäuden, um Flucht- und Rettungswege rauchfrei zu halten und die Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern. Damit RWA im Notfall zuverlässig funktionieren, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich.
Warum ist die Wartung von RWA so wichtig?
Im Brandfall entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Defekte oder nicht funktionsfähige RWA können den Verlauf eines Feuers dramatisch verschlimmern. Die Wartung stellt sicher, dass:
• die Öffnungselemente (z. B. Lichtkuppeln, Lamellenfenster) zuverlässig arbeiten,
• Energiequellen wie CO₂-Kartuschen oder Akkus einsatzbereit sind,
• Steuer- und Auslöseeinrichtungen einwandfrei funktionieren,
• die Anlage den gesetzlichen Vorschriften entspricht.
Gesetzliche Grundlagen und Normen
Die Wartung von RWA ist gesetzlich geregelt. Wichtige Normen und Vorschriften sind unter anderem:
• DIN 18232 – Rauch- und Wärmefreihaltung
• DIN EN 12101 – Systeme zur Rauch- und Wärmefreihaltung
• Bauordnungen der Länder (LBO)
• Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR A2.2)
Zusätzlich fordern Versicherer regelmäßig den Nachweis einer funktionierenden RWA-Anlage.
Wartungsintervalle und Verantwortlichkeiten
Die Wartung muss mindestens einmal jährlich durch eine fachkundige Person erfolgen. In besonderen Umgebungen (z. B. staubige Industriehallen) können auch kürzere Intervalle sinnvoll oder vorgeschrieben sein.
Verantwortlich für die Wartung ist der Betreiber der Anlage, also in der Regel der Eigentümer oder Nutzer des Gebäudes. Er trägt die Pflicht zur Funktionssicherheit – und im Zweifelsfall auch die Haftung.
Typische Wartungsarbeiten an RWA-Anlagen
Ein Wartungseinsatz umfasst in der Regel:
• Sichtprüfung aller Komponenten auf Schäden, Korrosion oder Verschleiß
• Funktionsprüfung der Auslöseeinrichtungen (z. B. Thermoschalter, Handtaster)
• Test der Energieversorgung (Akkus, CO₂-Flaschen)
• Überprüfung der Öffnungsmechanik auf Leichtgängigkeit und Blockaden
• Schmierung beweglicher Teile
• ggf. Reinigung der Komponenten
• Dokumentation der Wartung im Prüfbuch
Häufige Mängel bei unzureichender Wartung
Ohne regelmäßige Wartung treten häufig folgende Probleme auf:
• blockierte oder verklebte Öffnungsflügel
• entladene Akkus oder leere CO₂-Flaschen
• beschädigte Leitungen oder Antriebe
• nicht ausgelöste RWA im Ernstfall
Diese Mängel gefährden Menschenleben und führen häufig zu Bußgeldern oder Regressansprüchen durch Versicherer.
Fazit
Die Wartung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ist kein bürokratischer Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil des Gebäudeschutzes. Sie schützt Menschenleben, verhindert Sachschäden und sichert die Betriebsfähigkeit im Ernstfall. Betreiber sollten daher nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Wartungen einhalten, sondern idealerweise mit einem spezialisierten Fachunternehmen zusammenarbeiten, um die volle Funktionssicherheit ihrer RWA-Anlage zu gewährleisten.
Tipp: Lassen Sie sich nach jeder Wartung eine detaillierte Wartungsbescheinigung aushändigen und bewahren Sie diese sorgfältig auf – sie dient im Ernstfall als Nachweis gegenüber Behörden und Versicherern.